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Internationales Pilotprojekt

„Shared Society“: Gemeinsam die Gesellschaft zusammenbringen

„Shared Society“ – auf Deutsch etwa „verbundene Gesellschaft“ – ist ein vergleichsweise neues soziologisches Konzept, das ambitioniert Fragen des gesellschaftlichen Miteinanders angeht. In der Friedens- und Aussöhnungsarbeit entstanden, möchte „Shared Society“ nicht nur eine friedliche Koexistenz von Bevölkerungsgruppen erreichen, sondern wirkliche Begegnungen zwischen Menschen verschiedener Herkunft und Kulturen ermöglichen. Das Konzept geht auf die World Leadership Alliance – Club de Madrid zurück, einen Zusammenschluss von zahlreichen ehemaligen Staats- und Regierungschefs, der sich weltweit für die Stärkung der Demokratie einsetzt. In den letzten Jahren wurde es von der israelischen Nichtregierungsorganisation Givat Haviva umgesetzt und weiterentwickelt. Gemeinsam mit der Friedensakademie RLP und der Universität Haifa hat Givat Haviva ein Fünfjahresprogramm zur Gründung einer Learning Community initiiert, um in den nächsten Jahren gemeinsam intensiv zu dem Thema Shared Society in Theorie und Praxis zu arbeiten.

Startpunkt für das auf fünf Jahre angelegte internationale Pilotprojekt war die erste der jährlich geplanten Expertenakademien im Oktober 2018. Im israelischen Haifa präsentierten sich der Trierer Migrationsbeirates und die Friedensakademie Rheinland-Pfalz, die an der Universität Koblenz-Landau angesiedelt ist, als „Team Germany“. Ziel des deutschen Gespanns aus Praktikern und Theoretikern ist es, in Trier konkrete Projekte im Sinne der „Shared Society“ aufzulegen, die sich an der bisherigen Arbeit des Migrationsbeirates orientieren. Die wissenschaftliche Begleitung obliegt dabei der Friedensakademie. Neben Deutschland und Israel sind auch Nordirland, Kosovo und Belgien als Projektpartner vertreten.

Der zweite Meilenstein der Kooperation war die offizielle Vorstellung der Zusammenarbeit zwischen Beirat und Friedensakademie im Februar 2019. Unter dem Motto „Shared Society in Trier – Auf dem Weg zu einem neuen Miteinander!“ stellten sich die beteiligten Institutionen der Öffentlichkeit vor. Gastredner Prof. Dr. Ran Kuttner, der Givat Haviva und die Universität Haifa vertrat, erläuterte anschließend den über hundert Gästen die Prinzipien der „Shared Society“.

Nach dieser erfolgreichen Veranstaltungen sind für die nächsten Monate bereits weitere Arbeitstreffen geplant, um praktische Maßnahmen zu entwickeln, die bei der Verwirklichung der „Shared Society“ in Trier helfen sollen.