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07.06.2011

"Fremdsein hat keinen Platz"

Fußball-WM? Nein, Internationales Fest. Jede Flagge auf dem Viehmarktplatz steht für die Vielfalt der Nationen in Trier und für einen Essensstand mit Spezialitäten aus dem jeweiligen Land.Foto:?Boskamp
Fußball-WM? Nein, Internationales Fest. Jede Flagge auf dem Viehmarktplatz steht für die Vielfalt der Nationen in Trier und für einen Essensstand mit Spezialitäten aus dem jeweiligen Land.Foto:?Boskamp
Bunte Fahnen aus den verschiedens-ten Ländern wehten am Sonntag auf dem Viehmarkt. Der Trierer Beirat für Migration und Integration hatte zum 16. Internationalen Fest geladen. Neben dem Geruch zahlreicher Spezialitäten aus den unterschiedlichsten Ländern lockten die Klänge von kurdischen, russischen oder hebräischen Liedern die Gäste bei strahlendem Sonnenschein auf den Viehmarkt.

Nachdem die Percussiongruppe „Mamafrika“ mit einer beeindruckenden Trommel-Show ihr Rhythmusgefühl unter Beweis gestellt hatte, eröffnete die Vorsitzende des Beirats, Dr. Maria de Jesus Duran Kremer das Fest. Sie dankte vor allem Oberbürgermeister Klaus Jensen für sein Engagement in Sachen Integration. „Ein Haus wird aber nicht alleine vom Architekten gebaut“, so Duran Kremer weiter. Vielmehr komme es dann auch darauf an, dass die Menschen unter einem Dach zusammen arbeiteten: „Toleranz wird zu Akzeptanz, Integration wird zu Inklusion.“

An den zahlreichen Ständen rund um das Festzelt gab es neben indischen Spezialitäten, brasilianischer Limonade oder Falafel aus dem
Libanon beispielweise auch koscheren Weißwein aus Israel. Viele Länder waren samt ihren kulturellen Besonderheiten, darunter Salsamusik, indische Tänze, griechische Folklore und Trierer Mundart, repräsentiert. Diese Vielfalt lobte auch OB Jensen in seiner Rede: „Trier ist international und bunt.“ Als Beispiel hierfür verwies der Oberbürgermeister auf die Studierenden der Universität Trier, die aus 96 verschiedenen Ländern kämen und doch alle in der Stadt verwurzelt seien.

Polizei wirbt um Migranten

Auch die Polizei war auf dem Viehmarktplatz präsent, allerdings in eigener Sache: Neben einer gelungenen Vorführung der Diensthundestaffel gab es einen Informationsstand, an dem um Interessenten mit Migrationshintergrund geworben wurde. Außerdem waren auf dem Viehmarkt das städtische Amt für Ausländerangelegenheiten, das die Besucher zum Thema Einbürgerung informierte, sowie der Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus vertreten.

Jensen zeigte sich erfreut darüber, dass es in der Vergangenheit immer wieder deutlich wurde, wie gut das Zusammenleben in Trier funktioniere und dass Probleme gemeinsam gelöst worden seien. Zuvor hatte Duran Kremer betont, dass „die Integration aller Menschen Triers Zukunft“ sei und „Fremdsein keinen Platz“ habe.