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22.03.2022

"Grenzerfahrungen" - Geschichten von und mit Menschen auf der Flucht

Fotografien, Plakate, Lesungen, Gespräche und ein Konzert: Eine interkulturelle und interaktive Ausstellung in der Galerie Netzwerk fügt von 28. März bis 3. April verschiedene Kulturangebote, internationale Künstler und viele Partner im Rahmen der Interkulturellen Wochen gegen Rassismus zusammen.

Für die Menschen auf der Flucht markieren sie lebenswichtige Linien: Grenzen. Wer es schafft, sie zu überqueren, ist in Sicherheit. Doch gerade die südlichen Außengrenzen der Europäischen Union sind für Fliehende geschlossen, der Zugang zum Recht auf Asyl faktisch abgeschafft. Legale Möglichkeiten, sich in Sicherheit zu bringen, existieren nicht.

„Grenzerfahrungen“ von Menschen auf der Flucht, aber auch mit der Situation derer, die Zuflucht gefunden haben, stehen im Fokus der Ausstellung von Montag, 28. März, bis Sonntag, 3. April, in der Galerie Netzwerk in der Neustraße in Trier. Die Plakatausstellung „Grenzerfahrungen – Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet“ vom Förderverein PRO ASYL e.V., Pax Christi und der Evangelischen AG für Kriegsdienstverweigerung und Frieden macht deutlich, wie in der Politik der EU militärische und geopolitische Interessen ineinandergreifen. Mit der Folge, dass Schutzsuchende Menschen mit ihrem Recht auf Asyl scheitern. Zudem ist die Schaufensterausstellung „Gemeinsam gegen Antisemitismus“ des Vereins Für ein buntes Trier – gemeinsam gegen Rechts zu sehen.

Die Ausstellung zeigt nicht nur Menschen auf der Flucht; hier kommen sie zu Wort. Wie Rasha Habbal, die am 1. April aus ihren Werken liest. Die in Trier lebende syrische Lyrikerin erhielt 2018 als erste Autorin das Stipendium „Torschreiber am Pariser Platz“ für Schriftsteller*innen im Exil. 2021 erschien ihr erster Gedichtband auf Deutsch, „Die letzte Frau“. Ukrainische Lyrik aus dem Krieg tragen Studierende und Dozenten des Fachbereichs Slavistik der Universität Trier am 29. März vor.

Lieder aus ihrer Heimat, aber auch eigene Stücke stellen Trierer Musiker:innen bei einem multikulturellen Konzert vor (Samstag, 15-19 Uhr). Sie sprechen auch über ihre Diskriminierungserfahrungen und lassen die Zuhörenden an ihrer Fluchtgeschichte teilhaben. „Auf einen Tee mit …“ heißt es am 30. März, wenn Geflüchtete ihre Grenzerfahrungen erzählen und mit Filmen untermalen. Viele Grenzen überwunden hat auch die erste NesT-Familie in Rheinland-Pfalz – von Eritrea über Libyen und Niger nach Trier. „NesT“ bedeutet Neustart im Team und freiwilliges Engagement von Bürger:innen. „Baut ein NesT für Flüchtlinge!“, dazu ruft die Gruppe am 31. März auf.

Zum Auftakt am 28. März lädt die Refugee Law Clinic zu Beratung und zum Dialog über das Asyl- und Aufenthaltsrecht ein. Die Vorsitzende des Migrationsbeirats Mihaela Milanova steht am 1. April für Informationen rund ums Thema Migration und Integration bereit. Zum Abschluss der Ausstellung findet ein Netzwerk- & Austauschtreffen statt, zu dem AG Frieden und Aktionsbündnis gegen den Krieg alle Menschen und vor allem Geflüchtete aus der Ukraine und anderswo einlädt.

Die Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft Frieden und des Beirats für Migration und Integration der Stadt Trier findet im Rahmen der Internationalen Woche gegen Rassismus statt. Die Galerie Netzwerk in der Neustraße ist täglich von 15 bis 21 Uhr geöffnet, Sonntag von 15 bis 18 Uhr.

Ausstellungsprogramm im Überblick

  • Montag, 28. März: Infos rund ums Asylrecht / Refugee Law Clinic Trier
  • Dienstag, 29. März: Lesung ukrainischer Lyrik aus dem Krieg / Fach Slavistik der Universität Trier
  • Mittwoch, 30. März: „Auf einen Tee mit … – Geflüchtete erzählen“ / Psychosoziales Zentrum für Geflüchtete
  • Donnerstag, 31. März: „Baut ein NesT für Flüchtlinge!“ / Arbeitsgemeinschaft Frieden
  • Freitag, 1. April: „Frag die Vorsitzende“; Lesung mit der syrischen Lyrikerin Rasha Habbal / Beirat für Migration und Integration der Stadt Trier
  • Samstag, 2. April: Multikulturelles Akustik-Konzert (bis 19 Uhr) / Für ein buntes Trier - gemeinsam gegen rechts
  • Sonntag, 3. April: „Lasst uns Netze knüpfen!“, Netzwerk- & Austauschtreffen für Menschen & Geflüchtete aus der Ukraine und anderswo / AG Frieden, Aktionsbündnis gegen den Krieg

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